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geschichte

Bedeutende Einsätze der FF Herzogenburg-Stadt

Großbrand einer Mühle am 23.September 1999

Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenburg-Stadt kehrte gegen 22:00Uhr vom Bezirksfeuerwehrtag des Bezirkes St.Pölten aus Pyhra in das Feuerwehrhaus zurück, um den Kameraden, die an einer allgemeinen Übung teilnahmen, über die soeben gehörten Neuigkeiten zu berichten. 

Um 22.30 Uhr erfolgte die Alarmierung durch Florian St. Pölten: "Brand bei der Firma Bertagnoli."
Das Brandobjekt liegt ca. 2 Fahrminuten von der Feuerwehrzentrale entfernt. Bei diesem Betrieb handelt es sich um eine Schälmühle mit 3 Stockwerken, wo Getreide geschält wird und dann als KRESTO-Produkte in den Handel kommt.

Schon bei der Anfahrt war das Ausmaß des Brandes ersichtlich, sodass der Einsatzleiter sofort über Florian St. Pölten weitere Wehren des Gemeindegebietes nachalarmieren ließ: Oberndorf/Ebene, Ossarn, St. Andrä/Traisen und Einöd. 
Weiters auch die Nachbarfeuerwehr Inzersdorf/Traisen, da das Brandobjekt genau an deren Gemeindegrenze liegt.
Es wurde auch sofort eine zweite Drehleiter aus St. Pölten samt GTLF 10.000 angefordert. Die Feuerwehr Herzogenburg-Stadt war mit TLFA 2000, DLK 23/12, LF, RF und KDOF aus
gerückt das VFA wurde im Verlauf des Brandes nachgefordert.
Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge war der Brand bereits durch das Dach auf der Nordostseite des Mühlengebäudes durchgebrochen, und meterhohe Flammen waren weithin zu sehen.
Nach Erkundung durch Kommandant Herbert Pickl und sofortiger Errichtung der Einsatzleitstelle (KDOF Herzogenburg-welche Rotes Kreuz und Gendarmerie anforderte) erfolgten die ersten Einsatzbefehle:
Leiter Herzogenburg Außenangriff von der Nordseite; Wasserversorgung Tank Herzogenburg und Tank Inzersdorf; Wasserentnahmestelle: der Mühlbach.
Tank Oberndorf/Ebene - Außenangriff mit Werfer von der Westseite; Wasserversorgung: Tank Inzersdorf, Wasserentnahmestelle: der Mühlbach.
Die Feuerwehren Ossarn und Einöd greifen mit je 2 B-Rohren auf der Ostseite an. Wasserversorgung: jeweils eigene TS, Wasserentnahmestelle: der Mühlbach. Pumpe Ossarn versorgt auch Tank Ossarn, welcher im Nordwesten eingesetzt ist.
Leiter und Großtank St. Pölten werden im Innenhof an der Südseite eingesetzt. Wasserversorgung durch Pumpe St. Andrä und Pumpe Herzogenburg; Wasserentnahmestelle: der Mühlbach. 
Er ist sehr schwierig zu erreichen, da im Inneren des Gebäudes mehrere Türen aufgebrochen werden müssen, um an die Rückseite zu gelangen. 
KDTSTV Singer übernimmt die Führung dieses Einsatzabschnittes. Errichtung des Atemschutzsammelplatzes an der Nordwestseite des Objektes durch RÜST Herzogenburg mit Atemluftkompressor (dieser musste nach technischem Defekt durch den Kompressor der FF Reichersdorf gegen 24.00 Uhr ersetzt werden).
Innenangriff in allen Geschoßen, zwecks Kontrolle, ob die Brandschutztüren geschlossen sind und die Feuermauern halten.
Der Brand war gegen 24.00 Uhr unter Kontrolle. 
Gegen 01.00 Uhr konnten die ersten Feuerwehren wieder einrücken. 
Die FF Herzogenburg-Stadt und die FF Oberndorf/Ebene stellen die Brandwache.
Aufgaben: Suchen und Ablöschen von Glutnestern, Unterstützung der Brandermittler der Gendarmerie (Drehleiter -Fotos) etc. 
Endgültiges "Brand aus": Freitag, 24. September um 23.30 Uhr. 
Die Gefährlichkeit von Mühlenbränden sind die diversen Öffnungen zwischen den einzelnen Ge- schoßen-Wir bekamen alles unter Kontrolle. 
Da auf sehr engem Raum gearbeitet wurde, hat sich der Einsatz von Meldern seitens der Einsatzleitung bestens bewährt-der Funk blieb somit für die allerwichtigsten
Meldungen frei(Die Einsatzleitung: 2 Funker, 1 Schreiber und2 Melder) ist gut eingespielt und arbeitete perfekt. Erst am Vortag gab es eine Kombiübung des Abschnittes Herzogenburg im 
Landespensionistenheim mit der Teilnahme von 10 Feuerwehren unter gleicher Einsatz- leitung.
Leider gab es auch eine verletzte Privatperson. Ein hilfreicher Hausarbeiter, der uns alles zeigte, ging immer wieder ungeschützt in das brennende Gebäude. Er konnte fast nur mehr mit Gewalt davon abgehalten werden und erlitt eine Rauchgasvergiftung. Der Abtransport in das KH St. Pölten erfolgte durch das RK Herzogenburg. 
Bereits während der Brandbekämpfung wurde das nach untensickernde Lösch- wasser mittels Unterwasserpumpe aus dem Keller abgepumpt. 

Ergebnis: Die Mühle konnte gehalten werden! 
Brandursache:
unbekannt

Schaden:
2stelliger Millionenbetrag(in Schilling)

Statistik:
8 eingesetzte Feuerwehren 
127 Kameraden mit 578 Einsatzstunden 
21 Fahrzeuge mit 245 Einsatzkilometern 
1.085m ausgelegter Druckschlauch
2 Drehleitern
2 Atemluftkompressoren
23 Atemschutzgeräteträger 
20 Fahrzeugfunkgeräte
13
Handfunkgeräte

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