Das
Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenburg-Stadt
kehrte gegen 22:00Uhr vom Bezirksfeuerwehrtag des Bezirkes
St.Pölten aus Pyhra in das Feuerwehrhaus zurück, um den
Kameraden, die an einer allgemeinen Übung teilnahmen, über
die soeben gehörten Neuigkeiten zu berichten.
Um 22.30 Uhr erfolgte die
Alarmierung durch Florian St. Pölten: "Brand bei der
Firma Bertagnoli."
Das Brandobjekt liegt ca. 2 Fahrminuten von der
Feuerwehrzentrale entfernt. Bei diesem Betrieb handelt es
sich um eine Schälmühle mit 3 Stockwerken, wo Getreide
geschält wird und dann als KRESTO-Produkte in den Handel
kommt.
Schon bei der Anfahrt war das Ausmaß des Brandes
ersichtlich, sodass der Einsatzleiter sofort über Florian
St. Pölten weitere Wehren des Gemeindegebietes
nachalarmieren ließ: Oberndorf/Ebene, Ossarn, St. Andrä/Traisen
und Einöd.
Weiters auch die Nachbarfeuerwehr Inzersdorf/Traisen, da das
Brandobjekt genau an deren Gemeindegrenze liegt.
Es wurde auch sofort eine zweite Drehleiter aus St. Pölten
samt GTLF 10.000 angefordert. Die Feuerwehr
Herzogenburg-Stadt war mit TLFA 2000, DLK 23/12, LF, RF und
KDOF ausgerückt das VFA wurde im
Verlauf des Brandes nachgefordert.
Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge war der Brand bereits
durch das Dach auf der Nordostseite des Mühlengebäudes
durchgebrochen, und meterhohe Flammen waren weithin zu
sehen.
Nach Erkundung durch Kommandant Herbert Pickl und sofortiger
Errichtung der Einsatzleitstelle (KDOF Herzogenburg-welche
Rotes Kreuz und Gendarmerie anforderte) erfolgten die ersten
Einsatzbefehle:
Leiter Herzogenburg Außenangriff von der Nordseite;
Wasserversorgung Tank Herzogenburg und Tank Inzersdorf;
Wasserentnahmestelle: der Mühlbach.
Tank Oberndorf/Ebene - Außenangriff mit Werfer von der
Westseite; Wasserversorgung: Tank Inzersdorf,
Wasserentnahmestelle: der Mühlbach.
Die Feuerwehren Ossarn und Einöd greifen mit je 2 B-Rohren
auf der Ostseite an. Wasserversorgung: jeweils eigene TS,
Wasserentnahmestelle: der Mühlbach. Pumpe Ossarn versorgt
auch Tank Ossarn, welcher im Nordwesten eingesetzt ist.
Leiter und Großtank St. Pölten werden im Innenhof an der Südseite
eingesetzt. Wasserversorgung durch Pumpe St. Andrä und
Pumpe Herzogenburg; Wasserentnahmestelle: der Mühlbach.
Er ist sehr schwierig zu erreichen, da im Inneren des Gebäudes
mehrere Türen aufgebrochen werden müssen, um an die Rückseite
zu gelangen.
KDTSTV Singer übernimmt die Führung dieses
Einsatzabschnittes. Errichtung des Atemschutzsammelplatzes
an der Nordwestseite des Objektes durch RÜST Herzogenburg
mit Atemluftkompressor (dieser musste nach technischem
Defekt durch den Kompressor der FF Reichersdorf gegen 24.00
Uhr ersetzt werden).
Innenangriff in allen Geschoßen, zwecks Kontrolle, ob die
Brandschutztüren geschlossen sind und die Feuermauern
halten.
Der Brand war gegen 24.00 Uhr unter Kontrolle.
Gegen 01.00 Uhr konnten die ersten Feuerwehren wieder einrücken.
Die FF Herzogenburg-Stadt und die FF Oberndorf/Ebene stellen
die Brandwache.
Aufgaben: Suchen und Ablöschen von Glutnestern, Unterstützung
der Brandermittler der Gendarmerie (Drehleiter -Fotos)
etc.
Endgültiges "Brand aus": Freitag, 24. September
um 23.30 Uhr.
Die
Gefährlichkeit von Mühlenbränden sind die diversen Öffnungen
zwischen den einzelnen Ge- schoßen-Wir bekamen alles unter
Kontrolle.
Da auf sehr engem Raum gearbeitet wurde, hat sich der
Einsatz von Meldern seitens der Einsatzleitung bestens bewährt-der
Funk blieb somit für die allerwichtigsten
Meldungen frei(Die Einsatzleitung: 2 Funker, 1 Schreiber und2
Melder) ist gut eingespielt und arbeitete perfekt. Erst am
Vortag gab es eine Kombiübung des Abschnittes Herzogenburg
im
Landespensionistenheim mit der Teilnahme von 10 Feuerwehren
unter gleicher Einsatz- leitung.
Leider gab es auch eine verletzte Privatperson. Ein
hilfreicher Hausarbeiter, der uns alles zeigte, ging immer
wieder ungeschützt in das brennende Gebäude. Er konnte
fast nur mehr mit Gewalt davon abgehalten werden und erlitt
eine Rauchgasvergiftung. Der Abtransport in das KH St. Pölten
erfolgte durch das RK Herzogenburg.
Bereits während der Brandbekämpfung wurde das nach
untensickernde Lösch- wasser mittels Unterwasserpumpe aus
dem Keller abgepumpt.
Ergebnis:
Die Mühle konnte gehalten werden!
Brandursache: unbekannt
Schaden: 2stelliger
Millionenbetrag(in Schilling)
Statistik:
8 eingesetzte Feuerwehren
127 Kameraden mit 578 Einsatzstunden
21 Fahrzeuge mit 245 Einsatzkilometern
1.085m ausgelegter Druckschlauch
2 Drehleitern
2 Atemluftkompressoren
23 Atemschutzgeräteträger
20 Fahrzeugfunkgeräte
13
Handfunkgeräte |